Mittwoch, 7. Dezember 2016

Autokauf in Australien – the green machine


Nachdem wir den Reitstall verlassen haben, fuhren wir mit dem Bus nach Adelaide um dort unsere erste Nacht im Hostel zu erleben.




Wir stellten fest, dass wir nicht unbedingt fürs Hostelleben gemacht sind und dass Hostels recht creepyge Leute (barfuß) unterwegs sind. Unsere Zimmergenossinen trafen wir zum größten Teil gar nicht, da wir erst abends auf unser Zimmer gingen und dann früh schliefen und auch früh wieder aufstanden, während die anderen scheinbar alle feiern gingen und aufs Frühstück allem Anschein nach verzichteten.


Dafür, dass wir das günstigste Hostel (für knapp 25$ die Nacht) gebucht hatten, waren wir jedoch sehr zufrieden, weil der Hostelbesitzer super freundlich war (er musste uns zum Beispiel erklären, wie man zum Strand kommt), es Pancakes zum Frühstück gab und das Hostel sehr zentral lag, sodass wir nicht weit mit unseren super schweren Backpacks durch die Gegend laufen mussten.
Der Tag am Glenelg Beach war übrigens traumhaft – das Wetter hätte nicht besser sein können und nicht gefährlicher (strahlender Sonnenschein und durchgehend Wind). Wir haben uns also dementsprechend den größten Sonnenbrand aller Zeiten zugezogen.



Am Abend holte Lachy uns am Hostel ab, denn wir hatten unsere Rucksäcke dort stehen gelassen. Von da aus gings direkt zu unserer ersten Auto Besichtigung. Wir waren etwas aufgeregt und gespannt, was uns erwartet.
Eine sehr nette Familie zeigte uns alsbald ihren Mitsubishi Magna Station Wagon, genannt „the green machine“. Die alte Karre mit ihrem abgeblätterten Lack und mittelgroßen Loch im Heck wurde uns bei der Probefahrt sofort sympathisch. Auch die Verkäufer waren super freundlich und machten einen sehr ehrlichen Eindruck.



Wir beschlossen trotzdem noch einmal ne Nacht drüber zu schlafen und kamen am nächsten Tag wieder (der arme Lachy musste seine komplette Freizeit unserer Autokaufaktion widmen, denn wir fuhren auch immer noch ca. 25min dort hin). Nachdem wir noch ein zweites mal Probe fuhren, fiel dann die Entscheidung, das Auto für 800$ zu kaufen und sofort mit nach Hause zu nehmen.
Also gegen die Empfehlung aller, nicht das erste Auto zu kaufen, das man sich anguckt, sind wir nun also mit unserem ersten eigenen Auto losgedüst.
Zuerst einmal musste getankt werden, was sich als Herausforderung darstellte, denn wir waren zu dumm, den Tankdeckel zu öffnen. Prompt stellte sich natürlich ein anderer Wagen hinter uns (es war ja nicht so, dass noch andere Zapfsäulen frei gewesen wären..) und wir versuchten panisch diese duselige Klappe auf zu kriegen. Es dauerte bestimmt 5 Minuten, bis der Australier aus seinem Wagen stieg und uns zur Hilfe kam.


„Tut uns Leid – wir bekommen das hier nicht auf – wir haben das Auto erst vor 5 Minuten gekauft“ Er zeigte uns einen versteckten Hebel neben dem Fahrersitz und das Teil war auf.
Es gibt Momente in denen es doof ist, blond zu sein..
Dann brachten wir die Karre tatsächlich heil nach Hause und waren super glücklich.
Allerdings ahnten wir auch schon, alles noch alles mit Registrierung und Versicherung an kompliziertem Papierkram auf uns zu kommt.



So machten wir uns am nächsten Morgen zufuß auf den Weg zur nächsten Service SA, wo man Autos registrieren lassen kann. Statt 20min Fußweg, wurde es eine dreiviertel Stunde, denn Hanna hatte die Karte falsch herum gehalten, sodass wir zunächst in die falsche Richtung liefen.. aber was solls - wir sind ja letztlich angekommen.


Wir mussten erst einmal in doppelseitiges Formular über das Auto und uns ausfüllen und dann musste auch noch unsere Bank einen Wisch ausfüllen, was sich als Problem herausstellte, denn die Commonwealth, bei der wir bereits ein Konto eröffnet hatten, weigerte sich (ist übrigens die einzige Bank, die das nicht machen will, von da her haben wir mal wieder alles richtig gemacht). So mussten wir erst mal bei einer ander Bank ein Konto eröffnen – wir liefen also zur Westpac und verbrachten dort die nächsten 2 Stunden damit ein Konto zu eröffnen. Dann gings zurück zur Service SA um besagten Wisch für die Bank holen, dann wieder zurück zur Bank, um das Teil ausfüllen zu lassen. Dann gings wieder zurück zur Service SA, wo das eigentliche Registrieren knappe 5 Minuten dauerte. Anschließend dann mit den neuen Autopapieren zurück zur Bank, um dort eine Versicherung abzuschließen. Dann natürlich noch den Bankaccount bei der Commonwealth Bank schließen, denn man braucht ja nur einen..



So verbrachten wir fast den ganzen Tag damit, unser Auto zuzulassen. Am Rest des Tages wurde für das neue Auto geshoppt: wir brauchten Kissen, Decken und allerlei Camping-Accessoires wie Geschirr, Picknickdecke und Wasserkocher.

Letztlich fehlte nur noch die Matratze. Diese besorgten wir am folgenden Tag – wir hatten bei Gumtree ein gutes Exemplar für umsonst gesehen und machten uns auf den, bei Google als 20min Fahrt beschriebenen, Weg. Wir fanden den Weg natürlich nicht, waren über eine Stunde unterwegs, fragten tausende Leute auf der Straße, klingelten an etlichen falschen Haustüren. Irgendwann waren wir dann doch da und stopften die riesige Matratze in den Kofferraum. Auch wenn es zunächst unmöglich schien, gelang es letztlich irgendwie. Blöd nur, das unsere Kofferaumklappe nicht immer ganz zuverlässig oben bleiben will und dem netten Matratzenverschenker auf den Kopf knallte. Egal – wir sehen den eh nie wieder..



So hatten wir schließlich alles für eine kleine Reise zusammen. Das einzige was doof ist, ist dass der Zigarettenanzünder nicht geht und wir dementsprechend auch nicht unsere Telefone während der Fahrt aufladen können. Ansonsten sind wir super happy mit unserer Schnäppchenkarre und sind gespannt, was noch so alles daran kaputt gehen wird...




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