Nachdem wir den
Reitstall verlassen haben, fuhren wir mit dem Bus nach Adelaide um
dort unsere erste Nacht im Hostel zu erleben.
Wir stellten fest,
dass wir nicht unbedingt fürs Hostelleben gemacht sind und dass
Hostels recht creepyge Leute (barfuß) unterwegs sind. Unsere
Zimmergenossinen trafen wir zum größten Teil gar nicht, da wir erst
abends auf unser Zimmer gingen und dann früh schliefen und auch früh
wieder aufstanden, während die anderen scheinbar alle feiern gingen
und aufs Frühstück allem Anschein nach verzichteten.
Dafür, dass wir das
günstigste Hostel (für knapp 25$ die Nacht) gebucht hatten, waren
wir jedoch sehr zufrieden, weil der Hostelbesitzer super freundlich
war (er musste uns zum Beispiel erklären, wie man zum Strand kommt),
es Pancakes zum Frühstück gab und das Hostel sehr zentral lag, sodass
wir nicht weit mit unseren super schweren Backpacks durch die Gegend
laufen mussten.
Der Tag am Glenelg
Beach war übrigens traumhaft – das Wetter hätte nicht besser sein
können und nicht gefährlicher (strahlender Sonnenschein und
durchgehend Wind). Wir haben uns also dementsprechend den größten
Sonnenbrand aller Zeiten zugezogen.
Am Abend holte Lachy
uns am Hostel ab, denn wir hatten unsere Rucksäcke dort stehen
gelassen. Von da aus gings direkt zu unserer ersten Auto
Besichtigung. Wir waren etwas aufgeregt und gespannt, was uns
erwartet.
Eine sehr nette
Familie zeigte uns alsbald ihren Mitsubishi Magna Station Wagon,
genannt „the green machine“. Die alte Karre mit ihrem
abgeblätterten Lack und mittelgroßen Loch im Heck wurde uns bei der
Probefahrt sofort sympathisch. Auch die Verkäufer waren super
freundlich und machten einen sehr ehrlichen Eindruck.
Wir beschlossen
trotzdem noch einmal ne Nacht drüber zu schlafen und kamen am
nächsten Tag wieder (der arme Lachy musste seine komplette Freizeit
unserer Autokaufaktion widmen, denn wir fuhren auch immer noch ca.
25min dort hin). Nachdem wir noch ein zweites mal Probe fuhren, fiel
dann die Entscheidung, das Auto für 800$ zu kaufen und sofort mit
nach Hause zu nehmen.
Also gegen die
Empfehlung aller, nicht das erste Auto zu kaufen, das man sich
anguckt, sind wir nun also mit unserem ersten eigenen Auto losgedüst.
Zuerst einmal musste
getankt werden, was sich als Herausforderung darstellte, denn wir
waren zu dumm, den Tankdeckel zu öffnen. Prompt stellte sich
natürlich ein anderer Wagen hinter uns (es war ja nicht so, dass
noch andere Zapfsäulen frei gewesen wären..) und wir versuchten
panisch diese duselige Klappe auf zu kriegen. Es dauerte bestimmt 5
Minuten, bis der Australier aus seinem Wagen stieg und uns zur Hilfe
kam.
„Tut uns Leid –
wir bekommen das hier nicht auf – wir haben das Auto erst vor 5
Minuten gekauft“ Er zeigte uns einen versteckten Hebel neben dem
Fahrersitz und das Teil war auf.
Es gibt Momente in
denen es doof ist, blond zu sein..
Dann brachten wir die Karre tatsächlich heil nach Hause und waren super glücklich.
Dann brachten wir die Karre tatsächlich heil nach Hause und waren super glücklich.
Allerdings ahnten
wir auch schon, alles noch alles mit Registrierung und Versicherung
an kompliziertem Papierkram auf uns zu kommt.
So machten wir uns
am nächsten Morgen zufuß auf den Weg zur nächsten Service SA, wo
man Autos registrieren lassen kann. Statt 20min Fußweg, wurde es eine
dreiviertel Stunde, denn Hanna hatte die Karte falsch herum gehalten,
sodass wir zunächst in die falsche Richtung liefen.. aber was solls
- wir sind ja letztlich angekommen.
Wir mussten erst
einmal in doppelseitiges Formular über das Auto und uns ausfüllen
und dann musste auch noch unsere Bank einen Wisch ausfüllen, was
sich als Problem herausstellte, denn die Commonwealth, bei der wir
bereits ein Konto eröffnet hatten, weigerte sich (ist übrigens die
einzige Bank, die das nicht machen will, von da her haben wir mal
wieder alles richtig gemacht). So mussten wir erst mal bei einer
ander Bank ein Konto eröffnen – wir liefen also zur Westpac und
verbrachten dort die nächsten 2 Stunden damit ein Konto zu
eröffnen. Dann gings zurück zur Service SA um besagten Wisch für
die Bank holen, dann wieder zurück zur Bank, um das Teil ausfüllen
zu lassen. Dann gings wieder zurück zur Service SA, wo das
eigentliche Registrieren knappe 5 Minuten dauerte. Anschließend dann
mit den neuen Autopapieren zurück zur Bank, um dort eine
Versicherung abzuschließen. Dann natürlich noch den Bankaccount bei
der Commonwealth Bank schließen, denn man braucht ja nur einen..
So verbrachten wir
fast den ganzen Tag damit, unser Auto zuzulassen. Am Rest des Tages
wurde für das neue Auto geshoppt: wir brauchten Kissen, Decken und
allerlei Camping-Accessoires wie Geschirr, Picknickdecke und
Wasserkocher.
Letztlich fehlte nur
noch die Matratze. Diese besorgten wir am folgenden Tag – wir
hatten bei Gumtree ein gutes Exemplar für umsonst gesehen und
machten uns auf den, bei Google als 20min Fahrt beschriebenen, Weg.
Wir fanden den Weg natürlich nicht, waren über eine Stunde
unterwegs, fragten tausende Leute auf der Straße, klingelten an
etlichen falschen Haustüren. Irgendwann waren wir dann doch da und
stopften die riesige Matratze in den Kofferraum. Auch wenn es zunächst
unmöglich schien, gelang es letztlich irgendwie. Blöd nur, das
unsere Kofferaumklappe nicht immer ganz zuverlässig oben bleiben
will und dem netten Matratzenverschenker auf den Kopf knallte. Egal –
wir sehen den eh nie wieder..
So hatten wir
schließlich alles für eine kleine Reise zusammen. Das einzige was
doof ist, ist dass der Zigarettenanzünder nicht geht und wir
dementsprechend auch nicht unsere Telefone während der Fahrt
aufladen können. Ansonsten sind wir super happy mit unserer
Schnäppchenkarre und sind gespannt, was noch so alles daran
kaputt gehen wird...
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