Donnerstag, 15. Dezember 2016

Great Ocean Road - Part 2: Pinks Beach bis Mount Gambier



Am dritten Dezember verließen wir nun also Pinks Beach am Morgen und fuhren weiter auf der Straße, die wir gekommen waren. Bis wir irgendwann in Robe ankamen.


Wir parkten direkt am Strand und liefen sofort los, um uns die Küste anzusehen – und sie war traumhaft (viel schöner als in Kingston, wo übrigens Autos am Strand fahren durften, was wir uns aber nicht getraut haben, aus Angst dort stecken zu bleiben).
Nachdem wir ausgiebig die Küste und den kleinen Hafen Robes begutachtet hatten, hüpften wir zurück ins Auto und kurften zu unserem nächsten Ziel.




Problemlos erreichten wir Beachport, den nächsten Küstenort auf unserer Strecke. Dort gab es den schönsten und längsten Jetty, den ich je gesehen habe.. Wir waren die einzigen Touris, die sich die 772 Meter Steg antaten, alle andern beschränkten sich auf die ersten 20 Meter.
Allzu viel mehr gab es dort dann auch nicht zu sehen, also gings auch schon weiter nach Mount Gambier.



Mount Gambier ist tatsächlich endlich mal wieder ein größerer Ort, was toll war, denn man konnte mal wieder richtig einkaufen und auch ein bisschen mehr sehen, dafür war es schwieriger, ein ruhiges und unauffälliges Plätzchen zum Übernachten zu finden, schon gar weil die Aussis ganz gerne mal an jedem Parkplatz ein Schild aufstellen, dass dort Campen verboten ist – aber das Problem sollte uns auf der Tour noch öfter begegnen..

Bevor wir uns aber um einen Schlafplatz kümmerten, suchten wir uns eine öffentliche Toilette mit einer Steckdose und verbrachten eine Stunde dort, um unsere Telefone aufzuladen und uns mal wieder bei allen zu melden.
Mit vollen Akkus gings dann zum berühmten „Blue Lake“, der uns von einigen Leuten als Ziel empfohlen wurde. Wir waren diesmal ausgestattet mit einem ziemlich guten Stadtplan, den wir im Baumarkt, wo wir uns eine Taschenlampe gekauft hatten, kostenlos mitgegeben bekommen hatten, und fanden den Blue Lake ohne Probleme.
Man kann mit dem Auto einmal um den See herum fahren – was wir taten – und dann an verschiedenen Aussichtsplattformen anhalten um den See von allen Seiten zu bestaunen. Man muss dazu sagen, das Teil ist jetzt nicht das beeindruckendste auf der Welt, weils halt einfach nur n runder See (in einem Vulkankrater oder so was in Art) in tiefblau ist, aber er ist eben doch sehr schön anzusehen. Nachdem wir ein paar Photos gemacht hatten, und festgestellt hatten, dass es leider schon zu dunkel war und der See nicht mehr soo blau auf den Bildern aussah, wie er eigentlich ist, beschlossen wir, eine kleine Wanderung auf den nächsten morgen zu verschieben.



Als wir wieder auf dem Parkplatz der Aussichtsplattform ankamen, sprachen uns zwei Männer, die neben uns geparkt hatten an. Wir sind uns bis heute nicht sicher warum, denn wir sahen aus die letzten Penner (was wir im Grunde genommen ja auch waren): ungeschminkt, mit fettigen Haaren und nicht allzu sauberen Klamotten – ich grade in einen Kampf mit meiner Sonnenbrille (die sich wie immer nicht von meinen Haaren trennen wollte) verwickelt.
Wir kamen in ein nettes Gespräch – die Beiden waren aus Adelaide und verkauften in Mount Gambier für ein paar Tage Firefighter- Kalender (zu Charity Zwecken), oder wie Sarah sagen würde „Pornokalender mit Feuerwehrmännern“.


Da sie noch jede Menge Lebensmittel hatten und am nächsten Tag aber schon wieder zurück nach Adelaide mussten, luden sie uns spontan zu sich zum Abendessen ein und nachdem sie erfahren haben, dass wir noch nicht wussten, wo wir überhaupt schlafen wollten, boten sie uns auch gleich noch an, in ihrem Airbnb Apartment zu übernachten. Wir tauschten Nummern.

Dann fuhren wir noch ein bisschen im Ort umher, unsicher was wir eigentlich noch ansehen wollten und überlegten dabei, ob wir das Angebot der Beiden annehmen wollten, oder lieber nicht Irgendwie fanden wir sie beide nett aber auch creepy. Ich war mir relativ schnell sicher, dass ich das Anbot annehmen wollte (egal wie creepy es auch irgendwie ist), der Gedanke an ein gekochtes Essen, Strom, ein Bett in dem man nicht frieren musste und eine Dusche (alles für umsonst), war einfach zu verlockend. Außerdem wollten wir ja auch mal Leute kennenlernen.
Sarah hatte zunächst etwas Angst, was die Beiden noch so für Absichten haben könnten, aber als wir dann eine SMS mit den Worten „we have planty of vegetables“ bekamen, war auch sie überzeugt.
Wir ließen uns die Adresse geben und suchten sie auf unserem Stadtplan heraus. Waren natürlich zunächst überfordert, das richtige Haus zu finden, kamen aber irgendwann gegen 9 oder so doch an.
Jai kochte für uns und es war richtig lecker. Den Rest des Abends hörten wir Musik und schnackten wir über Gott und die Welt, über Surfen in Australien und Australischen Slang.
Sarah und ich fanden, dass die Beiden sympathisch genug waren, sodass wir uns trauten, dort tatsächlich auf der Schlafcouch zu schlafen.


Als wir eigentlich gegen 1 Uhr nachts dann mal schlafen wollten, hatten die Beiden die Idee noch einen Film zu gucken - das Apartment hatte da so einiges zu bieten: im Grunde genommen eine vollständige Disney Videokassetten Sammlung. Es wurde also zu dieser späten Stunde noch Aladin angemacht und ich hatte große Mühe, mich wachzuhalten. Was allerdings von höchster Priorität war, denn Matthew Love (ja der heißt ernsthaft so – er hat mir seinen Führerschein gezeigt, um mich zu überzeugen) hatte es sich verdächtig nah neben mir auf dem Sofa bequem gemacht und das Risiko, einzuschlafen und sich dann versehentlich bei ihm anzulehnen, war mir entschieden zu hoch – man weiß ja nie, was so einer da rein interpretieren könnte. Ich schaffte es zum Glück, mich wach zu halten. Gott was machen wir nur immer für Sachen?
Aber letztlich hat es sich wirklich gelohnt, denn wir hatten quasi eine kostenlose Hotel- Übernachtung und auch einen netten Abend.



Nachdem wir am nächsten Morgen gefrühstückt hatten, konnten wir uns mit vollen Handyakkus auf den Weg zurück zum Blue Lake machen. Unser Plan, wandern zu gehen, stand immer noch auf dem Programm.
Es war traumhaftes Wetter und wir liefen bestimmt zwei Stunden umher (hauptsächlich weil wir uns verlaufen haben, aber auch weil wir einfach die Natur und die Aussicht so genossen und man ja keinen Zeitdruck hatte).





Im Anschluss fuhren wir zum „Umpherston Sinkhole“ ,was wir auch noch besichtigten. Es ist im Grunde genommen, wie der Name schon sagt, einfach ein Loch im Boden. Aber ein großes! Und wie auf den Bildern zu sehen, ist es sehr schön bewachsen. War also auch noch mal sehr nett anzusehen.




Als wir uns in diesem Loch befanden, merkte man schon, dass irgendwie ein Sturm aufkam und es sah schon ziemlich nach Gewitter aus. Kurz darauf fing es dann auch an zu regnen.
Zum Glück waren wir dann aber schon wieder in dem Auto und fuhren zur Shoppingmall der Stadt (dem „marketplace“), wo wir noch ein bisschen Essen shoppten und noch ein Paar Wolldecken und diese silbernen Folien, die man in Deutschland im Winter auf die Windschutzscheibe legt, damit sie nicht zufriert (keine Ahnung, ob die Teile einen Namen haben, glaube aber nicht), besorgten – die Dinger kleben wir immer wenn wir schlafen wollen hinten an die Scheiben, das isoliert sehr gut und dient gleichzeitig als Sichtschutz und als Gardine. Also alle Autoprobleme gelöst..

Dann verließen wir Mount Gambier wieder, denn es gab ja noch einige andere Orte zu besichtigen..



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen