Am zweiten Dezember startete unsere great ocean road Tour in Adelaide. Wir kamen erst gegen 12 Uhr los, da wir Vormittags noch eine Bewerbung für Fruitpicking abschicken mussten, was sich als schwieriger als erwartet herausstellte, denn wir mussten Formulare aufm Laptop ausfüllen und hatten kein Wlan um den Kram abzuschicken – wir liefen also mit den Computer durch die prospect Rd. und suchten nach offenem Wlan, um schließlich vor einem Friseur auf dem Gehweg zu sitzen und Emails zu senden. Dann musste natürlich noch genügend Proviant für die Reise besorgt werden. Man kommt ja nie pünktlich los..
Ein Weihnachtsengel in Adelaide |
Unser erstes Ziel
war Hahndorf – „the German village“ genannt (da es eine der
ersten deutschen Siedlungen Australiens ist) – von dem uns ungefähr
jeder erzählt hat, dem wir gesagt hatten, dass wir Deutsche sind.
Und da es aufm Weg lag, konnten wirs uns ja auch nicht entgehen
lassen.
Eine richtige Karte
hatten wir leider nicht, was es schwierig machte, überhaupt aus
Adelaide heraus zu finden. Dummerweise fuhren wir in die falsche
Richtung los, um da direkt in der Innenstadt zu landen, dann wieder
umzudrehen und nach einer halben Stunde Fahrt festzustellen, dass wir
genau da wieder angekommen waren, wo wir losgefahren sind. Ich glaube
wir haben insgesamt über eineinhalb Stunden gebraucht, um überhaupt
einmal aus der Stadt raus zu kommen. Tolle Reise.
Irgendwann am
Nachmittag kamen wir dann tatsächlich in Hahndorf an und stellten
fest, dass es ein ziemlicher Touristen Hotspot zu sein scheint –
Asiaten überall..
Hahndorf ist ein
nettes Örtchen mit vielen kleinen Häusern, die teilweise sogar
recht deutsch aussehen, und jeder Menge deutschen Flaggen überall
und Restaurants die so urdeutsche Gerichte wie „Chicken Schnitzel“
anboten. Kann man auf jeden Fall mal durch gelaufen sein.
Nächstes Ziel und
damit der Ort, an dem wir übernachten wollten, war Kingston (275km
von Hahndorf entfernt), wir fuhren also entlang der Küste runter
Richtung Kingston, erstaunt, dass es zwar auf der Karte so aussah wie
entlang der Küste, wir aber nie auch nur einen Tropfen Wasser zu
sehen bekamen. Die Straße war einfach nur endlos geradeaus und sah
immer gleich aus, sodass man den Eindruck hatte, man käme überhaupt
nicht vom Fleck. Blöderweise dachten wir, es gäbe auf dem Weg noch
ein Paar Ortschaften, die sich dann aber als einzelne Häuschen oder
Campingplätze entpuppten.
Das einzig
spektakuläre, was uns auf dem Weg begegnete, war ein pinker Salzsee:
das Ufer war mit weißen Salz bedeckt und das Wasser schimmerte rosa.
Ich hab noch nie einen so schönen See gesehen! Uns reichte es
natürlich nicht, nur von Weitem ein Foto zu machen, also liefen wir
einmal herum, stellten fest, dass unter der Salzschicht schwarze
Matsche war und es eine recht rutschige Angelegenheit ist, darauf rum
zu rennen. Die guten weißen Nike Sneaker freuten sich..
Das letzte mal
getankt hatten wir in Adelaide. Der Sprit wurde dementsprechend
knapper.. Wir wurden leicht panisch, denn die Straße nahm kein Ende,
wir waren die meiste Zeit die einzigen auf der Straße und es gab
auch keine Schilder, die ein einem in irgendeiner Form verraten
konnten, wo man sich befindet. Noch dazu gab es keinen Radioempfang
mehr und unsere Handyakkus waren auch leer. Wir wussten also weder wo
wir waren, noch wie weit es noch zur nächsten Tankstelle war.
Mit dem letzten
Strich auf der Tankanzeige erreichten wir schließlich Kingston. Ich
war noch nie in meinem Leben so glücklich, eine Tankstelle zu sehen!
Mit vollem Tank
machten wir uns also auf die Suche nach einem Schlafplatz.. Irgendwie
wurden wir nicht so richtig fündig, waren auch von Kingston an sich
nicht sonderlich begeistert und beschlossen einfach noch einen Ort
weiter zu fahren – in das 42km entfernte Robe.
Auf dem Weg dorthin
sprang mich ein Schild mit der Aufschrift „Pinks Beach“ an –
Pink kann man sich ja nicht entgehen lassen (insgeheim hofften wir
auf einen ähnlichen Anblick wie bei dem Salzsee, oder wenigstens
irgendeinen Grund, warum der Strand so hieß). War aber nichts pinkes
zusehen. Egal, denn wir hatten unseren perfekten Schlafplatz
gefunden: einen Parkplatz direkt am Strand (also vielleicht 10m zum
Strand), sogar mit kleiner Toilette. Ein Traum zu campen.
Einzig blöd war
nur, dass sich ein großes Schild direkt neben unserem Auto befand,
auf dem sehr ausdrücklich stand, dass hier zwar campen mit einem
Wohnwagen erlaubt sei, das Zelten und Übernachten im PKW jedoch
nicht gestattet sei und dann stand da noch irgendwas von wegen, dass
der Parkplatz regelmäßig kontrolliert werde.
Na super.. wir waren
uns nicht sicher, ob wirs wagen sollten, oder lieber noch weiter
fahren sollten, schließlich war dies unsere erste Nacht im Auto und
wir wollten es uns nicht gleich bei unserer ersten Übernachtung mit
den Aussis verscherzen. Andererseits waren wir hungrig und
unmotiviert noch weiter zu fahren, also machten wirs uns erst mal mit
unserer Picknickdecke am Strand bequem und verschoben die
Entscheidung mit dem Schlafplatz auf später.
Als wir zum Auto
zurück kamen, trafen wir auf die Bewohner des riesigen Wohnwagens,
der neben uns parkte. Das Rentnerehepaar war sich sicher, dass wir
ohne Probleme dort übernachten könnten, also taten wir das. Problem
gelöst.
Wir stellten fest,
dass man das Wasser auf der kleinen Toilette nicht trinken und auch
nicht zum Zähneputzen benutzen kann, denn es schmeckte sehr stark
nach gammligen Eiern (putzt euch nie mit gammligen Eiern die Zähne..
es ist wirklich eklig). Das war übrigens auch die Toilette in der
Kakerlaken an der Decke rumliefen – was Hygiene und Komfort angeht,
hatten wir uns also schon in unserer erst Nacht ins kalte Wasser
geworfen, aber waren dann wenigstens für den Rest der Reise gleich
abgehärtet.
Obwohl wir früh ins Bett gingen, nämlich mit Sonnenuntergang (denn wir hatten vergessen, eine Taschenlampe zu kaufen und unsere Handys waren ja schließlich leer), bekamen wir wenig Schlaf in der Nacht – es war leider so kalt im Auto, dass wir nicht schlafen konnten. Blöd..
Obwohl wir früh ins Bett gingen, nämlich mit Sonnenuntergang (denn wir hatten vergessen, eine Taschenlampe zu kaufen und unsere Handys waren ja schließlich leer), bekamen wir wenig Schlaf in der Nacht – es war leider so kalt im Auto, dass wir nicht schlafen konnten. Blöd..
Nach erneutem
Picknick am Strand, machten wir uns am nächsten morgen auf den Weg
nach Robe, wo uns eine wunderschöne Küstenlandschaft erwartete –
aber dazu im nächsten Post mehr..
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