Samstag, 31. Dezember 2016

Great Ocean Road - Part 4: Warnambool bis Melbourne



Dieser letzte Abschnitt unserer fünf tägigen Tour war der schönste: der richtige Great Ocean Road Teil, so wie man es sich vorstellt, mit allerhand zu sehen.



Es ging also von Warrnambool Richtung Port Campbell, den Ort selbst haben wir uns gar nicht angesehen, denn eigentlich waren wir nur im „Port Campbell National Park“ unterwegs.
Wir freuten uns total, als wir von der Straße aus das erste mal Wasser sahen und vor allem die Felsformationen vor der Küste. Wir waren an der „bay of islands“ angekommen und machten an einem Parkplatz, wos zu einer Aussichtsplattform ging, halt. Wir bestaunten die wunderschöne Küste mit ihren roten Steilufen - völlige Begeisterung, dass wir nun den richtigen Teil der great ocean road erreicht hatten und dass alles genau so aussah, wie man sich Australien eben vorstellt.





Dann folgte eine Attraktion auf die nächste. So cool hatten wir es eigentlich gar nicht erwartet. Wir schauten uns „the grotto“ an und kurz darauf folge die „london bridge“. Ein Bild sagt da wohl mehr als tausend Worte, daher werde ich darüber jetzt nicht viel erzählen, außer dass wir es wirklich genossen, von einem Spot zum nächsten zu düsen.
Das Wetter spielte leider nicht ganz soo mit an diesem Tag, es war ziemlich bewölkt und auch nicht grade super warm, aber natürlich immer noch besser als Regen zu haben, also wollen wir uns gar nicht beschweren.





Als nächstes kamen wir bei „loch ard gorge“ an und fanden uns in Meuten von Asiaten am Strand wieder.. Aber dieser Strand ist wirklich toll mit den Felsklippen im Wasser!




Last but not least kamen wir dann bei den legendären „Twelve Apostels“ an, die übrigens nicht mehr Zwölf, sondern nur noch Neun Apostel sind mittlerweile, aber egal. Hier war touristenmäßig die Hölle los, aber es hat sich auch echt gelohnt, denn der Ausblick auf die zwölf Apostel ist wirklich schön – man fühlt sich fast ein bisschen wie in einer Postkarte.





Dann fuhren wir weiter entlang der Küste, stets das Meer rechts und steil abfallende Berge links von uns, die Great Ocean Road verdient ihren Namen hier wirklich.



Irgendwann erreichten wir Apollo Bay, den nächsten Küstenort. Hier sollte auch unser nächstes Nachtquartier aufgeschlagen werden. Wir spazierten ein wenig am Strand entlang und durchstöberten die Shops an der Promenade nach brauchbaren Postkarten – ich wurde fündig. Im Anschluss musste natürlich die öffentliche Toilette ausgecheckt werden und wir waren vollkommen begeistert, als wir dort in der letzten Kabine doch tatsächlich eine Steckdose fanden. Das Abendbrot war gerettet.





Am nächsten morgen ging es wieder auf die Great Ocean Road. Wir hielten unterwegs noch bei einem Wasserfall an, zu dem wir erstmals eine kleine Wanderung hin unternehmen mussten. Mal wieder ein sehr idyllisches Plätzen.
Später machten wir dann Halt in Lorne – wieder ein süßer Touriort mit schönem Strand und vielen teuren Cafés und Restaurants.




Am Nachmittag kamen wir in Geelong an, ein größerer Ort vor den Toren Melbourns, hier wurde lediglich ein Eis an der Tankstelle geholt und ansonsten sind wir einfach nur durch den Ort durch gefahren.
Und ehe wir uns versahen, waren wir dann auch schon in Melbourne angekommen. Ich war zuvor noch nie in einer so großen Stadt Auto gefahren und war schon recht beeindruckt, mich plötzlich auf einer sechsspurigen Straße zu befinden. Aber wir haben es alles irgendwie gemeistert und sind an unserem Ziel in Melbourne angekommen. Glücklich, endlich mal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen und eine Dusche benutzen zu können.



Hier nun noch einmal unsere gesamte Route

Freitag, 16. Dezember 2016

Great Ocean Road – Part 3: Mount Gambier bis Warrnambool




Der nächste Ort au unserer Reise war Port Fairy – ein süßer kleiner Küstenort mit tollem Stand und niedlichem Hafen, den wir leider gar nicht genießen konnten, da wir einen kleinen Zwischenfall mit unserem Auto hatten..

Aber fange ich vorne an: Wir kamen also irgendwann Abends in Port Fairy an (wir hatten ja schließlich schon den ganzen Tag in Mount Gambier verbracht) und machten uns sogleich auf die Suche nach einem Schlafplatz. Fanden den perfekten Platz, direkt am Strand und mit moderner Toilette ausgestattet, jedoch mal wieder mit Verbotsschildern, was das Übernachten im Auto angeht, zu gekleistert.
Da wir uns aber sowieso den Strand ansehen wollten, stiegen wir also aus und liefen zum Beach runter, gingen ein Stück am Strand entlang und liefen eine Art Damm hoch und unter. Alles sehr schön und idyllisch. Noch..



Als nächstes wollten wir uns den Hafen ansehen, den wir im Vorbeifahren schon gesehen hatten. Ich wollte nur noch schnell irgendwas ins Auto schmeißen, da fiel mir auf, dass die Tür nicht richtig zu war. Man denkt sich dabei ja nichts schlimmes.. Ich mache die Tür also zu, aber sie wollte nicht.. Nach einigen Versuchen, stellten wir dann eindeutig fest, das es nicht an unserer Dummheit lag, sondern dass die Tür irgendwie kaputt sein musste.
An dieser Stelle könnte ich noch erwähnen, dass uns bereits ein paar Tage zuvor aufgefallen war, dass man unseren Kofferraum nicht abschließen konnte. Was natürlich äußerst praktisch ist, wenn man all sein Hab und Gut immer überall im Auto liegen hat. Naja, das hatten wir jedenfalls als nicht allzu schlimm eingestuft, aber als wir dann die hintere linke Tür nicht mal mehr schließen konnten, war uns dann schon klar, dass wir uns vor der Werkstatt nicht mehr lange drücken konnten.
Zuerst mussten wir allerdings einen auch noch einen Schlafplatz suchen. Alles gar nicht mal so einfach.



Ich setzte mich also hinters Lenkrad und Sarah legte sich hinten auf die Matratze, um die Tür zuzuhalten. Im Schritttempo dödelten wir dann durch Port Fairy und fanden nichts, wo man hätte schlafen können. Wir hielten schließlich an einer Tankstelle und fragten, ob es in dem Ort eventuell eine Werkstatt gäbe, wohl wissend dass es an einem Sonntag Abend um Acht relativ schlecht ist, sein Auto reparieren zu lassen.
Der freundliche Tankwart (ein junger, geschminkter Mann mit bunt lackierten Fingernägeln) gab uns die Nummer der nächsten Werkstatt und half uns sogar, unsere Tür zu zutapen.

Mit frisch geklebter Tür machten wir uns dann auf zum nächsten größeren Ort: Warrnambool. Dort war die Auswahl der Werkstätten wenigstens ein bisschen größer und wir hatten ja in Port Fairy sowieso keinen Schlafplatz gefunden.
Wir trauten uns nicht, schneller als 60km/h zu fahren, aus Angst uns würde das Tape von der Tür fliegen – macht sich immer gut, denn man auf einer Straße, wo 110km/h erlaubt sind, unterwegs ist.

Das typische Touri Bild in Australien


Als wir dann in Warrnambool ankamen, war s bereits dunkel. Wir parkten irgendwo an der Straße, dort gab es wenigstens eine öffentliche Toilette und sogar eine Barbecue- Ecke. Fertig mit der Welt fielen wir in unser schönes Bett.
Dank der tollen Alufolien an den Fenstern, froren wir diese Nacht zum Glück nicht. Am nächsten morgen frühstückten wir auf den Barbecue- Bänken und freuten uns, dass es dort so schön windgeschützt war.


Dann ging es auf den Weg zum Mechaniker. In Warrnambool gibt es davon einige direkt an der Straße, es fiel uns also ausnahmsweise nicht schwer, zu finden was wir suchten.
Nach einer Stunde rumsitzen bei der Autowerkstatt, bekamen wir die Karre heil zurück – wir konnten nun wieder alle Türen schließen und sogar den Kofferraum abschließen und das alles für nur 60 Dollar. Einer dieser Momente in denen wir einfach nur glücklich waren, weil nun alles wie geplant weiter gehen konnte und wir wenigstens nur eine Stunde in der Werkstatt warten mussten (und hauptsächlich, dass uns die green machiene nicht völlig pleite gemacht hatte).
So konnte es weitergehen Richtung Port Campbell. Nicht aber bevor unsere Handys wieder aufgeladen waren. Wir verbrachten also noch eine Stunde bei Mecces, da gibt es nämlich nicht nur Essen, sondern auch Steckdosen.


Donnerstag, 15. Dezember 2016

Great Ocean Road - Part 2: Pinks Beach bis Mount Gambier



Am dritten Dezember verließen wir nun also Pinks Beach am Morgen und fuhren weiter auf der Straße, die wir gekommen waren. Bis wir irgendwann in Robe ankamen.


Wir parkten direkt am Strand und liefen sofort los, um uns die Küste anzusehen – und sie war traumhaft (viel schöner als in Kingston, wo übrigens Autos am Strand fahren durften, was wir uns aber nicht getraut haben, aus Angst dort stecken zu bleiben).
Nachdem wir ausgiebig die Küste und den kleinen Hafen Robes begutachtet hatten, hüpften wir zurück ins Auto und kurften zu unserem nächsten Ziel.




Problemlos erreichten wir Beachport, den nächsten Küstenort auf unserer Strecke. Dort gab es den schönsten und längsten Jetty, den ich je gesehen habe.. Wir waren die einzigen Touris, die sich die 772 Meter Steg antaten, alle andern beschränkten sich auf die ersten 20 Meter.
Allzu viel mehr gab es dort dann auch nicht zu sehen, also gings auch schon weiter nach Mount Gambier.



Mount Gambier ist tatsächlich endlich mal wieder ein größerer Ort, was toll war, denn man konnte mal wieder richtig einkaufen und auch ein bisschen mehr sehen, dafür war es schwieriger, ein ruhiges und unauffälliges Plätzchen zum Übernachten zu finden, schon gar weil die Aussis ganz gerne mal an jedem Parkplatz ein Schild aufstellen, dass dort Campen verboten ist – aber das Problem sollte uns auf der Tour noch öfter begegnen..

Bevor wir uns aber um einen Schlafplatz kümmerten, suchten wir uns eine öffentliche Toilette mit einer Steckdose und verbrachten eine Stunde dort, um unsere Telefone aufzuladen und uns mal wieder bei allen zu melden.
Mit vollen Akkus gings dann zum berühmten „Blue Lake“, der uns von einigen Leuten als Ziel empfohlen wurde. Wir waren diesmal ausgestattet mit einem ziemlich guten Stadtplan, den wir im Baumarkt, wo wir uns eine Taschenlampe gekauft hatten, kostenlos mitgegeben bekommen hatten, und fanden den Blue Lake ohne Probleme.
Man kann mit dem Auto einmal um den See herum fahren – was wir taten – und dann an verschiedenen Aussichtsplattformen anhalten um den See von allen Seiten zu bestaunen. Man muss dazu sagen, das Teil ist jetzt nicht das beeindruckendste auf der Welt, weils halt einfach nur n runder See (in einem Vulkankrater oder so was in Art) in tiefblau ist, aber er ist eben doch sehr schön anzusehen. Nachdem wir ein paar Photos gemacht hatten, und festgestellt hatten, dass es leider schon zu dunkel war und der See nicht mehr soo blau auf den Bildern aussah, wie er eigentlich ist, beschlossen wir, eine kleine Wanderung auf den nächsten morgen zu verschieben.



Als wir wieder auf dem Parkplatz der Aussichtsplattform ankamen, sprachen uns zwei Männer, die neben uns geparkt hatten an. Wir sind uns bis heute nicht sicher warum, denn wir sahen aus die letzten Penner (was wir im Grunde genommen ja auch waren): ungeschminkt, mit fettigen Haaren und nicht allzu sauberen Klamotten – ich grade in einen Kampf mit meiner Sonnenbrille (die sich wie immer nicht von meinen Haaren trennen wollte) verwickelt.
Wir kamen in ein nettes Gespräch – die Beiden waren aus Adelaide und verkauften in Mount Gambier für ein paar Tage Firefighter- Kalender (zu Charity Zwecken), oder wie Sarah sagen würde „Pornokalender mit Feuerwehrmännern“.


Da sie noch jede Menge Lebensmittel hatten und am nächsten Tag aber schon wieder zurück nach Adelaide mussten, luden sie uns spontan zu sich zum Abendessen ein und nachdem sie erfahren haben, dass wir noch nicht wussten, wo wir überhaupt schlafen wollten, boten sie uns auch gleich noch an, in ihrem Airbnb Apartment zu übernachten. Wir tauschten Nummern.

Dann fuhren wir noch ein bisschen im Ort umher, unsicher was wir eigentlich noch ansehen wollten und überlegten dabei, ob wir das Angebot der Beiden annehmen wollten, oder lieber nicht Irgendwie fanden wir sie beide nett aber auch creepy. Ich war mir relativ schnell sicher, dass ich das Anbot annehmen wollte (egal wie creepy es auch irgendwie ist), der Gedanke an ein gekochtes Essen, Strom, ein Bett in dem man nicht frieren musste und eine Dusche (alles für umsonst), war einfach zu verlockend. Außerdem wollten wir ja auch mal Leute kennenlernen.
Sarah hatte zunächst etwas Angst, was die Beiden noch so für Absichten haben könnten, aber als wir dann eine SMS mit den Worten „we have planty of vegetables“ bekamen, war auch sie überzeugt.
Wir ließen uns die Adresse geben und suchten sie auf unserem Stadtplan heraus. Waren natürlich zunächst überfordert, das richtige Haus zu finden, kamen aber irgendwann gegen 9 oder so doch an.
Jai kochte für uns und es war richtig lecker. Den Rest des Abends hörten wir Musik und schnackten wir über Gott und die Welt, über Surfen in Australien und Australischen Slang.
Sarah und ich fanden, dass die Beiden sympathisch genug waren, sodass wir uns trauten, dort tatsächlich auf der Schlafcouch zu schlafen.


Als wir eigentlich gegen 1 Uhr nachts dann mal schlafen wollten, hatten die Beiden die Idee noch einen Film zu gucken - das Apartment hatte da so einiges zu bieten: im Grunde genommen eine vollständige Disney Videokassetten Sammlung. Es wurde also zu dieser späten Stunde noch Aladin angemacht und ich hatte große Mühe, mich wachzuhalten. Was allerdings von höchster Priorität war, denn Matthew Love (ja der heißt ernsthaft so – er hat mir seinen Führerschein gezeigt, um mich zu überzeugen) hatte es sich verdächtig nah neben mir auf dem Sofa bequem gemacht und das Risiko, einzuschlafen und sich dann versehentlich bei ihm anzulehnen, war mir entschieden zu hoch – man weiß ja nie, was so einer da rein interpretieren könnte. Ich schaffte es zum Glück, mich wach zu halten. Gott was machen wir nur immer für Sachen?
Aber letztlich hat es sich wirklich gelohnt, denn wir hatten quasi eine kostenlose Hotel- Übernachtung und auch einen netten Abend.



Nachdem wir am nächsten Morgen gefrühstückt hatten, konnten wir uns mit vollen Handyakkus auf den Weg zurück zum Blue Lake machen. Unser Plan, wandern zu gehen, stand immer noch auf dem Programm.
Es war traumhaftes Wetter und wir liefen bestimmt zwei Stunden umher (hauptsächlich weil wir uns verlaufen haben, aber auch weil wir einfach die Natur und die Aussicht so genossen und man ja keinen Zeitdruck hatte).





Im Anschluss fuhren wir zum „Umpherston Sinkhole“ ,was wir auch noch besichtigten. Es ist im Grunde genommen, wie der Name schon sagt, einfach ein Loch im Boden. Aber ein großes! Und wie auf den Bildern zu sehen, ist es sehr schön bewachsen. War also auch noch mal sehr nett anzusehen.




Als wir uns in diesem Loch befanden, merkte man schon, dass irgendwie ein Sturm aufkam und es sah schon ziemlich nach Gewitter aus. Kurz darauf fing es dann auch an zu regnen.
Zum Glück waren wir dann aber schon wieder in dem Auto und fuhren zur Shoppingmall der Stadt (dem „marketplace“), wo wir noch ein bisschen Essen shoppten und noch ein Paar Wolldecken und diese silbernen Folien, die man in Deutschland im Winter auf die Windschutzscheibe legt, damit sie nicht zufriert (keine Ahnung, ob die Teile einen Namen haben, glaube aber nicht), besorgten – die Dinger kleben wir immer wenn wir schlafen wollen hinten an die Scheiben, das isoliert sehr gut und dient gleichzeitig als Sichtschutz und als Gardine. Also alle Autoprobleme gelöst..

Dann verließen wir Mount Gambier wieder, denn es gab ja noch einige andere Orte zu besichtigen..



Mittwoch, 14. Dezember 2016

Great Ocean Road – Part 1: Adelaide bis Pinks Beach




Am zweiten Dezember startete unsere great ocean road Tour in Adelaide. Wir kamen erst gegen 12 Uhr los, da wir Vormittags noch eine Bewerbung für Fruitpicking abschicken mussten, was sich als schwieriger als erwartet herausstellte, denn wir mussten Formulare aufm Laptop ausfüllen und hatten kein Wlan um den Kram abzuschicken – wir liefen also mit den Computer durch die prospect Rd. und suchten nach offenem Wlan, um schließlich vor einem Friseur auf dem Gehweg zu sitzen und Emails zu senden. Dann musste natürlich noch genügend Proviant für die Reise besorgt werden. Man kommt ja nie pünktlich los..

Ein Weihnachtsengel in Adelaide


Unser erstes Ziel war Hahndorf – „the German village“ genannt (da es eine der ersten deutschen Siedlungen Australiens ist) – von dem uns ungefähr jeder erzählt hat, dem wir gesagt hatten, dass wir Deutsche sind. Und da es aufm Weg lag, konnten wirs uns ja auch nicht entgehen lassen.
Eine richtige Karte hatten wir leider nicht, was es schwierig machte, überhaupt aus Adelaide heraus zu finden. Dummerweise fuhren wir in die falsche Richtung los, um da direkt in der Innenstadt zu landen, dann wieder umzudrehen und nach einer halben Stunde Fahrt festzustellen, dass wir genau da wieder angekommen waren, wo wir losgefahren sind. Ich glaube wir haben insgesamt über eineinhalb Stunden gebraucht, um überhaupt einmal aus der Stadt raus zu kommen. Tolle Reise.



Irgendwann am Nachmittag kamen wir dann tatsächlich in Hahndorf an und stellten fest, dass es ein ziemlicher Touristen Hotspot zu sein scheint – Asiaten überall..
Hahndorf ist ein nettes Örtchen mit vielen kleinen Häusern, die teilweise sogar recht deutsch aussehen, und jeder Menge deutschen Flaggen überall und Restaurants die so urdeutsche Gerichte wie „Chicken Schnitzel“ anboten. Kann man auf jeden Fall mal durch gelaufen sein.



Nächstes Ziel und damit der Ort, an dem wir übernachten wollten, war Kingston (275km von Hahndorf entfernt), wir fuhren also entlang der Küste runter Richtung Kingston, erstaunt, dass es zwar auf der Karte so aussah wie entlang der Küste, wir aber nie auch nur einen Tropfen Wasser zu sehen bekamen. Die Straße war einfach nur endlos geradeaus und sah immer gleich aus, sodass man den Eindruck hatte, man käme überhaupt nicht vom Fleck. Blöderweise dachten wir, es gäbe auf dem Weg noch ein Paar Ortschaften, die sich dann aber als einzelne Häuschen oder Campingplätze entpuppten.
Das einzig spektakuläre, was uns auf dem Weg begegnete, war ein pinker Salzsee: das Ufer war mit weißen Salz bedeckt und das Wasser schimmerte rosa. Ich hab noch nie einen so schönen See gesehen! Uns reichte es natürlich nicht, nur von Weitem ein Foto zu machen, also liefen wir einmal herum, stellten fest, dass unter der Salzschicht schwarze Matsche war und es eine recht rutschige Angelegenheit ist, darauf rum zu rennen. Die guten weißen Nike Sneaker freuten sich..



Das letzte mal getankt hatten wir in Adelaide. Der Sprit wurde dementsprechend knapper.. Wir wurden leicht panisch, denn die Straße nahm kein Ende, wir waren die meiste Zeit die einzigen auf der Straße und es gab auch keine Schilder, die ein einem in irgendeiner Form verraten konnten, wo man sich befindet. Noch dazu gab es keinen Radioempfang mehr und unsere Handyakkus waren auch leer. Wir wussten also weder wo wir waren, noch wie weit es noch zur nächsten Tankstelle war.

Mit dem letzten Strich auf der Tankanzeige erreichten wir schließlich Kingston. Ich war noch nie in meinem Leben so glücklich, eine Tankstelle zu sehen!

Mit vollem Tank machten wir uns also auf die Suche nach einem Schlafplatz.. Irgendwie wurden wir nicht so richtig fündig, waren auch von Kingston an sich nicht sonderlich begeistert und beschlossen einfach noch einen Ort weiter zu fahren – in das 42km entfernte Robe.

Auf dem Weg dorthin sprang mich ein Schild mit der Aufschrift „Pinks Beach“ an – Pink kann man sich ja nicht entgehen lassen (insgeheim hofften wir auf einen ähnlichen Anblick wie bei dem Salzsee, oder wenigstens irgendeinen Grund, warum der Strand so hieß). War aber nichts pinkes zusehen. Egal, denn wir hatten unseren perfekten Schlafplatz gefunden: einen Parkplatz direkt am Strand (also vielleicht 10m zum Strand), sogar mit kleiner Toilette. Ein Traum zu campen.



Einzig blöd war nur, dass sich ein großes Schild direkt neben unserem Auto befand, auf dem sehr ausdrücklich stand, dass hier zwar campen mit einem Wohnwagen erlaubt sei, das Zelten und Übernachten im PKW jedoch nicht gestattet sei und dann stand da noch irgendwas von wegen, dass der Parkplatz regelmäßig kontrolliert werde.

Na super.. wir waren uns nicht sicher, ob wirs wagen sollten, oder lieber noch weiter fahren sollten, schließlich war dies unsere erste Nacht im Auto und wir wollten es uns nicht gleich bei unserer ersten Übernachtung mit den Aussis verscherzen. Andererseits waren wir hungrig und unmotiviert noch weiter zu fahren, also machten wirs uns erst mal mit unserer Picknickdecke am Strand bequem und verschoben die Entscheidung mit dem Schlafplatz auf später.



Als wir zum Auto zurück kamen, trafen wir auf die Bewohner des riesigen Wohnwagens, der neben uns parkte. Das Rentnerehepaar war sich sicher, dass wir ohne Probleme dort übernachten könnten, also taten wir das. Problem gelöst.
Wir stellten fest, dass man das Wasser auf der kleinen Toilette nicht trinken und auch nicht zum Zähneputzen benutzen kann, denn es schmeckte sehr stark nach gammligen Eiern (putzt euch nie mit gammligen Eiern die Zähne.. es ist wirklich eklig). Das war übrigens auch die Toilette in der Kakerlaken an der Decke rumliefen – was Hygiene und Komfort angeht, hatten wir uns also schon in unserer erst Nacht ins kalte Wasser geworfen, aber waren dann wenigstens für den Rest der Reise gleich abgehärtet.

Obwohl wir früh ins Bett gingen, nämlich mit Sonnenuntergang (denn wir hatten vergessen, eine Taschenlampe zu kaufen und unsere Handys waren ja schließlich leer), bekamen wir wenig Schlaf in der Nacht – es war leider so kalt im Auto, dass wir nicht schlafen konnten. Blöd..

Nach erneutem Picknick am Strand, machten wir uns am nächsten morgen auf den Weg nach Robe, wo uns eine wunderschöne Küstenlandschaft erwartete – aber dazu im nächsten Post mehr..

Mittwoch, 7. Dezember 2016

Autokauf in Australien – the green machine


Nachdem wir den Reitstall verlassen haben, fuhren wir mit dem Bus nach Adelaide um dort unsere erste Nacht im Hostel zu erleben.




Wir stellten fest, dass wir nicht unbedingt fürs Hostelleben gemacht sind und dass Hostels recht creepyge Leute (barfuß) unterwegs sind. Unsere Zimmergenossinen trafen wir zum größten Teil gar nicht, da wir erst abends auf unser Zimmer gingen und dann früh schliefen und auch früh wieder aufstanden, während die anderen scheinbar alle feiern gingen und aufs Frühstück allem Anschein nach verzichteten.


Dafür, dass wir das günstigste Hostel (für knapp 25$ die Nacht) gebucht hatten, waren wir jedoch sehr zufrieden, weil der Hostelbesitzer super freundlich war (er musste uns zum Beispiel erklären, wie man zum Strand kommt), es Pancakes zum Frühstück gab und das Hostel sehr zentral lag, sodass wir nicht weit mit unseren super schweren Backpacks durch die Gegend laufen mussten.
Der Tag am Glenelg Beach war übrigens traumhaft – das Wetter hätte nicht besser sein können und nicht gefährlicher (strahlender Sonnenschein und durchgehend Wind). Wir haben uns also dementsprechend den größten Sonnenbrand aller Zeiten zugezogen.



Am Abend holte Lachy uns am Hostel ab, denn wir hatten unsere Rucksäcke dort stehen gelassen. Von da aus gings direkt zu unserer ersten Auto Besichtigung. Wir waren etwas aufgeregt und gespannt, was uns erwartet.
Eine sehr nette Familie zeigte uns alsbald ihren Mitsubishi Magna Station Wagon, genannt „the green machine“. Die alte Karre mit ihrem abgeblätterten Lack und mittelgroßen Loch im Heck wurde uns bei der Probefahrt sofort sympathisch. Auch die Verkäufer waren super freundlich und machten einen sehr ehrlichen Eindruck.



Wir beschlossen trotzdem noch einmal ne Nacht drüber zu schlafen und kamen am nächsten Tag wieder (der arme Lachy musste seine komplette Freizeit unserer Autokaufaktion widmen, denn wir fuhren auch immer noch ca. 25min dort hin). Nachdem wir noch ein zweites mal Probe fuhren, fiel dann die Entscheidung, das Auto für 800$ zu kaufen und sofort mit nach Hause zu nehmen.
Also gegen die Empfehlung aller, nicht das erste Auto zu kaufen, das man sich anguckt, sind wir nun also mit unserem ersten eigenen Auto losgedüst.
Zuerst einmal musste getankt werden, was sich als Herausforderung darstellte, denn wir waren zu dumm, den Tankdeckel zu öffnen. Prompt stellte sich natürlich ein anderer Wagen hinter uns (es war ja nicht so, dass noch andere Zapfsäulen frei gewesen wären..) und wir versuchten panisch diese duselige Klappe auf zu kriegen. Es dauerte bestimmt 5 Minuten, bis der Australier aus seinem Wagen stieg und uns zur Hilfe kam.


„Tut uns Leid – wir bekommen das hier nicht auf – wir haben das Auto erst vor 5 Minuten gekauft“ Er zeigte uns einen versteckten Hebel neben dem Fahrersitz und das Teil war auf.
Es gibt Momente in denen es doof ist, blond zu sein..
Dann brachten wir die Karre tatsächlich heil nach Hause und waren super glücklich.
Allerdings ahnten wir auch schon, alles noch alles mit Registrierung und Versicherung an kompliziertem Papierkram auf uns zu kommt.



So machten wir uns am nächsten Morgen zufuß auf den Weg zur nächsten Service SA, wo man Autos registrieren lassen kann. Statt 20min Fußweg, wurde es eine dreiviertel Stunde, denn Hanna hatte die Karte falsch herum gehalten, sodass wir zunächst in die falsche Richtung liefen.. aber was solls - wir sind ja letztlich angekommen.


Wir mussten erst einmal in doppelseitiges Formular über das Auto und uns ausfüllen und dann musste auch noch unsere Bank einen Wisch ausfüllen, was sich als Problem herausstellte, denn die Commonwealth, bei der wir bereits ein Konto eröffnet hatten, weigerte sich (ist übrigens die einzige Bank, die das nicht machen will, von da her haben wir mal wieder alles richtig gemacht). So mussten wir erst mal bei einer ander Bank ein Konto eröffnen – wir liefen also zur Westpac und verbrachten dort die nächsten 2 Stunden damit ein Konto zu eröffnen. Dann gings zurück zur Service SA um besagten Wisch für die Bank holen, dann wieder zurück zur Bank, um das Teil ausfüllen zu lassen. Dann gings wieder zurück zur Service SA, wo das eigentliche Registrieren knappe 5 Minuten dauerte. Anschließend dann mit den neuen Autopapieren zurück zur Bank, um dort eine Versicherung abzuschließen. Dann natürlich noch den Bankaccount bei der Commonwealth Bank schließen, denn man braucht ja nur einen..



So verbrachten wir fast den ganzen Tag damit, unser Auto zuzulassen. Am Rest des Tages wurde für das neue Auto geshoppt: wir brauchten Kissen, Decken und allerlei Camping-Accessoires wie Geschirr, Picknickdecke und Wasserkocher.

Letztlich fehlte nur noch die Matratze. Diese besorgten wir am folgenden Tag – wir hatten bei Gumtree ein gutes Exemplar für umsonst gesehen und machten uns auf den, bei Google als 20min Fahrt beschriebenen, Weg. Wir fanden den Weg natürlich nicht, waren über eine Stunde unterwegs, fragten tausende Leute auf der Straße, klingelten an etlichen falschen Haustüren. Irgendwann waren wir dann doch da und stopften die riesige Matratze in den Kofferraum. Auch wenn es zunächst unmöglich schien, gelang es letztlich irgendwie. Blöd nur, das unsere Kofferaumklappe nicht immer ganz zuverlässig oben bleiben will und dem netten Matratzenverschenker auf den Kopf knallte. Egal – wir sehen den eh nie wieder..



So hatten wir schließlich alles für eine kleine Reise zusammen. Das einzige was doof ist, ist dass der Zigarettenanzünder nicht geht und wir dementsprechend auch nicht unsere Telefone während der Fahrt aufladen können. Ansonsten sind wir super happy mit unserer Schnäppchenkarre und sind gespannt, was noch so alles daran kaputt gehen wird...