Silvester in Sydney
kann ja jeder – wir verbrachten den Jahresumbruch in Melbourne. Im
Nachhinein sind wir froh, nicht in Sydney 20 Stunden im Botanischen
Garten gesessen haben zu müssen nur um ein 15- minütiges Feuerwerk
sehen zu können.
Aaaber.. ich will
eigentlich noch ein bisschen früher anfangen, denn zwischen
Weihnachten und Silvester liegen ja doch noch ein paar Tage.
Nachdem wir nun also
Weihnachten bei bestem Wetter am Strand verbracht hatten, holte uns
der Ernst des australischen Arbeitslebens wieder ein, jedenfalls für
weitere zwei Tage, die wir am Fließband verbrachten.
Danach waren wir
reich und konnten uns noch ein wenig in der Gegend umsehen. Naja
okay.. reich wäre übertrieben.
Mehr durch Zufall
entdeckten wir (so beim Rumfahren) „Puffing Billy“, eine
historische Dampfeisenbahn, die heute Touris druch die Gegend fährt.
Weil wir sonst nichts zu tun hatten, beschlossen wir uns das mal zu
gönnen.
Es war ziemlich
cool, mit dieser Eisenbahn zu fahren. So langweilig es auch klingt,
aber es hat tatsächlich Spaß gemacht einfach mal durch die Natur zu
fahren und die Beine baumeln zu lassen.
Am 30sten fuhren wir
dann wieder nach Melbourne, zurück zu dem Haus unserer Gastfamilie.
Wieder ein Paar Tage im richtigen Bett schlafen – traumhaft.
Sarah (als kleiner
Pflanzenfan) hatte den botanischen Garten Melbournes „the royal
botanic garden“ als nächstes Ausflugsziel auserkoren. Es handelt
sich dabei Gerüchten nach um einen der größten und schönsten
botanischen Gärten der Welt.
Und tatsächlich,
wenn das Wetter nicht an diesem Tag so unangenehm gewesen wäre
(Nieselregen dies das), wäre es wunderschön gewesen, einen Tag im
Park zu verbringen. Es war auch so schön, viele tolle Blumen und
Pflanzen au aller Welt, aber ich denke, wir müssen wirklich noch mal
bei Sonnenschein wieder kommen..
Und dann wars ja
auch schon der 31ste Dezember, der letzte Tag im Jahr 2016 und man
ließ noch einmal Revue passieren, was in diesem Jahr alles so
passiert ist. Ich finde, es ist viel passiert – eigentlich doch das
aufregendste Jahr meines Lebens, oder? Abitur gemacht, Abiball, dann
irgendwie von heut auf morgen nicht mehr zur Schule gemusst – nie
mehr.. und dann einfach mal in den Flieger gesetzt und ans andere
Ende der Welt geflogen.
Verrückt
irgendwie.. aber cool!
Silvester ist in
Australien ein bisschen anders als zu Hause. Man kann keine
Feuerwerke kaufen, es gibt nur ein organisiertes Feuerwerk in der
Innenstadt und tausende Leute pilgern dort hin, um sich das Spektakel
anzusehen – so auch wir.
Wir planten zunächst
mit der Tram, die an New Year übrigens umsonst ist, in die City zu
fahren und dort irgendwo in Chinatown was zu essen und wollten dann
später zu den Docklands (einem Stadium oder so was) zu gehen, von wo
aus man angeblich einen tollen Ausblick auf die Feuerwerke hat.
Bis nach dem Essen
lief alles nach Plan. Wir waren erstaunt wie voll die Stadt war und
wie sehr sich die Australierinnen aufgetakelt hatten (es war nicht
soo warm, also im Pulli und mit langer Hose ganz angenehm): die
kürzesten Röcke und die höchsten Hight Heels wurden da präsentiert
– so hätte ich mich nicht in die volle Tram quetschen wollen, aber
was solls. Wir sahen nur aus wie die letzten Bauern da gegen..
Irgendwie dauerte es
in dem übervollen Restaurant dann doch etwas länger alles, als wir
dachten (die Hälfte meines Essen kam gar nicht erst, aber so hatte
ich wenigstens Geld gespart) und so waren wir dann recht spät dran
um uns noch gute Plätze zu sichern.. Wir gingen dann einfach entlang
des xxx Flusses in Richtung Docklands und stellten fest,ass man dort
auch ganz nett sitzen kann.
Wir verbrachten also
den Jahreswechsel auf einer Mauer sitzend mit Blick auf die halbe
Innenstadt- Skyline (ein perfekter Platz).
Nach nur einer
Stunde warten (nicht wie in Sydney üblich), bestaunten wir dann
bereits das Feuerwerk auf den Dächern der Hochhäuser. Es war sehr
schön, alles so synchron und einfach toll anzusehen – auch wenn
der Spaß nur 10 Minuten währte. Und dann waren wir auch schon im
neuen Jahr. Als erste.
Im Anschluss
strömten die Menschenmassen auch schon wieder Richtung Tram. Da wir
keinen Plan hatten, was man nun noch in der Stadt machen sollte, da
ja alles schon komplett voller Menschen war, entschlossen wir uns, es
ihnen gleich zu tun und machten uns auf den Heimweg. In der Tram
begegnete man dann noch dem ein oder anderen komischen Wesen (stark
geschminkt, mit buntem Haarspray und allem Anschein nach
alkoholisiert) aber ansonsten kamen wir problemlos wieder zu Hause
an.
Erst im Nachhinein
fiel uns auf, dass man doch ein wenig wie deutschen
Silvestertraditionen vermisst hat – Berliner essen, Dinner for one,
Wunderkerzen, Raclette.. all diese Sachen.
Aber da hat man ja
scho was, worauf man sich fürs nächste Jahr freuen kann!
Wir haben jedenfalls
dieses mal andere Silvester sehr genossen, einfach weil,,s mal so
ganz anders war.