Donnerstag, 24. November 2016

Erste Autofahrt auf der falschen Straßenseite


Heute möchte ich von unserer ersten Autofahrt berichten, weil das Fahren auf der linken Seite etwas ist wovor ich immer schon etwas Angst hatte, wenn ich ehrlich bin.
Aber nachdem wir uns schon ein Paar Tage als Beifahrer an den Linksverkehr gewöhnt hatten, schien es eigentlich gar nicht mehr so unmöglich.
Irgendwann mussten wir einfach mal einkaufen und wollten auch noch mal an den Strand, daher entschlossen wir uns, dass es an der Zeit ist, es zu wagen. Ich glaube, dass wir im Moment auf dem Land leben, wo recht wenig Verkehr unterwegs ist, war auf jeden Fall hilfreich für den Anfang.



Wir haben uns also in dieses wunderschöne, hochmoderne und super saubere Auto gesetzt. Sarah wollte den Anfang machen mit Fahren und ließ den Motor an. Sie scheiterte bereits daran, den Rückwärtsgang einzulegen. Verzweifelt versuchten wir es zusammen bestimmt 5 Minuten lang ohne Erfolg. Dann beschlossen wir uns Hilfe zu holen.
Der Trick ist es, eine Art Ring, der um den Schaltknüppel liegt, hochzuziehen – also eigentlich nicht grade kompliziert, aber wenn man blond ist schon..



Beim Versuch anzufahren wurde dann noch einmal der erste Gang verfehlt, auf das der Motor sich so laut beklagte, dass die arme Autobesitzerin (unsere Arbeitgeberin) uns schon wieder zu Hilfe eilen wollte, aber Sarah schaffte es dann doch, das Gefährt auf die Straße zu bringen.



Die Straße ist übrigens eher ein Schotterweg, was dem Auto egal ist, da es in seinem Leben sowieso noch nie gewaschen wurde. Es gibt zwei Wege um zum Strand (unser erstes Tagesziel) zu kommen: einen schlauen und einen unschlauen. Sarah entschied sich instinktiv für den unschlauen.
Wir fanden uns also bereits nach den ersten paar Minuten an einem sehr steil abfallenden Hang. Der Schotterweg ging mit jedem Meter steiler bergab und die Bremsen des Wagens zeigten sich nicht grade von ihrer Schokoladenseite. Sarah beschloss lieber fast im Graben zu fahren als zu weit in der Mitte - just in case – falls jemand den Berg mit 100km/h hochballern sollte, was auf jeden Fall sehr wahrscheinlich war. Ich krallte mich in meiner Todesangst an Tür und Sitz fest. Das Gefühl in einer Achterbahn zu sitzen machte sich in meinem Bauch breit.



Irgendwie schafften wir es dann doch, lebend am Stand anzukommen. Dann war ich dran. Nächstes Tagesziel war der Supermarkt. Den Rückwärtsgang fand ich auf Anhieb. Langsam rollte ich vom Parkplatz. Es war gar nicht mal so schlimm, auf der linken Seite zu fahren. Doch das Schalten mit der linken Hand gelang mir gar nicht. Jedes mal, wenn ich versuchte, in den dritten Gang zu schalten, landete ich wieder im Ersten, was das Auto mit einer Fast- Vollbremsung bestrafte. Ich bekam leichte Panik, sobald ein anderes Auto hinter mir fuhr.
Schießlich musste Ich um auf den Parkplatz zu gelangen, nach rechts abbiegen (keine Ahnung, ob man in Australien über durchgezogene Linien fahren darf, aber wir taten es einfach mal). Leider kam von vorne auch ein Auto, das seinerseits nach rechts abbiegen wollte und Ich verstand nicht so schnell, wer nun wo lang fahren sollte, und als mir klar wurde, dass wir wohl am schlausten voreinander abbiegen sollten, war es schon zu spät. Ich muss ziemlich verwirrt ausgesehen haben, jedenfalls fing der andere Fahrer an zu lachen und Ich dann auch. Wir bogen irgendwie dann hintereinander ab.
Der Weg vom Supermarkt war weniger abenteuerlich. Es gelang mir immer besser, die Gänge zu finden.
Letztlich waren wir froh, heil und unversehrt wieder zu hause angekommen zu sein..

die steilste Straße, die ich je gefahren bin


Mittlerweile sind wir schon ein paar mal gefahren und es klappt immer besser – man könnte fast meinen, wir hätten nie was anderes gemacht (nein okay so gut klappts nun auch wieder nicht, aber fast)

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