Donnerstag, 23. Februar 2017

Upgrade: die Dimond Farm


Wir stehen da, ohne Arbeit, ohne Unterkunft, ohne Plan wies weitergeht und ein bisschen gefrustet.

Am morgen unseres letzten Arbeitstages auf der Gallaghar Farm (wir erfuhren auch erst an diesem morgen, dass es der letzte Arbeitstag war), kam Tony (der Chef von unserem Chef, der Vertreter von AGP, der Company für die unsre Farm arbeitet so zu sagen) zu uns und meinte, wir könnten ab morgen auf einer anderen Knoblauchfarm arbeiten.
Als wir dann aber am Abend fertig waren mit der Arbeit, trafen wir Jess und Paul, die bereits an diesem Tag spontan auf die andere Farm abgezogen worden waren und erfuhren, dass der Farmer dort noch nicht so genau wüsste, ob er überhaupt noch zwei Leute bräuchte. Es hieß, man würde uns am nächsten Tag Bescheid sagen.



Am nächsten morgen packten wir also unsere Sachen zusammen, denn wir wollten bereit zum Aufbruch sein, wenn der andere Farmer sich meldete. Wir beschlossen schon einmal nach Ballerat (was auf dem Weg zur anderen Farm lag) zu fahren und einzukaufen, da wir von dort aus auch schnell dann zur neuen Farm aufbrechen könnten.
Problem war nur, dass sich niemand meldete und wir eben auch auch keine Telefonnummer von der anderen Farm hatten. Wir hingen also in der Luft.

Nachdem sich bis in den frühen Nachmittag keiner gemeldet hatte, wir Matt nicht erreichen konnten, um Tonys Nummer zu bekommen, riefen wir mal wieder beim Harvest Labour an, mit dem Ergebniss, nun zu wisssen, dass es in ganz Victoria keine Jobs gab. Grandiose Situation.

Wir fuhren zurück zur Gallaghar Farm, da wir keine Ahnung hatten, wo wir hin sollten. Zum Glück trafen wir dort Matt, der uns anbot noch zu bleiben und uns Tonys Nummer gab, sodass wir diesen anrufen konnten, um zu erfahren, dass es keine Arbeit auf der anderen Farm für uns gab.
Und so packten wir all unsere Sachen wieder aus und machten Frustessen.

Grade als wir alles ausgepackt hatten, bekamen wir plötzlich einen Anruf von Tony, wir könnten nun doch zur anderen Farm kommen und dort arbeiten.
Jackpot. Es wurde also alles wieder eingepackt und wir fuhren den ganzen Weg zurück, denn die Farm lag genau auf der anderen Seite von Ballerat.

Wir waren also einerseits recht genervt von diesem hin und her der australischen Bauern, andererseits freuten wir uns über Arbeit, wenn auch nur noch für die nächsten 4 Tage.



Tony hatte uns zwar die Adresse geschrieben, jedoch irgendwie nur die Straße und keine genauere Angabe, wo wir hin sollten.. wenigstens hatten wir den Namen unseres neuen Chefs, sodass ein hilfsbereiter Australier, der uns verzweifelt die Straße rauf und runter fahren sah (in der Hoffnung einen Shed oder ein Feld mit Knoblauch oder irgendwas zu finden), uns dann zu einer Adresse eskortieren konnte. Dort angekommen lernten wir die freundlichen Onkel und Tante unseres Chefs kennen Vivienne und „Uncle Barry“, die uns sogleich zu unserer Unterkunft brachten.
Wir hatten tatsächlich eine kleines Haus, in dem wir kostenlos wohnen durften. Dort trafen wir auch Paul und Jess, die Deutschen, die wir bereits auf der ersten Knoblauchfarm kennengelernt hatten, wieder. Mit ihnen zusammen lebten wir die nächste Zeit in dem Häuschen.

Es war ein Backpacker- Taum sondergleichen. Das Haus, hatte drei Schafzimmer, Bad, eine richtige Küche und ein Wohnzimmer mit Fernseher. Wir waren völlig begeistert, diesen Luxus ganz umsonst zur Verfügung gestellt zu bekommen.





unsere besten Freunde: die australischen Monster


Auch die Arbeitszeiten waren auf dieser Farm ein bisschen menschlicher, vor allem aber waren alle total nett dort. Das einzig uncoole bei der Sache war, dass wir nun als Aufgabe  hatten, den ganzen tag hinterm Trecker her zu laufen und den Knoblauch, der von der Maschine "übersehen" wurde, aufsammeln zu müssen. Schön in der prallen Sonne über Acker rennen und sich alle paar Meter bücken - wuuhuuu..



Aber wir wollen uns ja nicht beschweren- schließlich lebten wir dort ja auch ganz ordentlich und die Bezahlung war auch nicht schlecht.
Mit unseren Mitbewohnern Jess und Paul verstanden wir uns prächtig und genossen gemeinsam  das Aussie- Assi- TV- Programm und das Essen aus einer richtigen Küche.

Als die Ernte beendet war, wurden wir sogar zum Erntebier/ zu einem wirklich  gemütlichen  Grillabend am See eingeladen. Was wir super nett fanden!
Zur Krönung durften wir dann auch noch kostenlos eine weitere Woche in dem Häuschen wohnen bleiben (es war wie Urlaub in einem süßen  kleinen  Ferienhaus  machen). Ein Traum .




Nach all dem Relaxen ging's dann zurück zur Knoblauchfarm Nummer 1, wo wir erneut eine Woche  arbeiteten, um dann endlich  und mit gut gefüllter Reisekasse zurück nach  Melbourne zu fahren.

Australia- Day in Ballerat


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